Interrail-Abenteuer durch Frankreich: Meine Insider-Tipps

Insider-Tipps & route

3738 km durch Frankreich mit 12 Zügen…

Frankreich: vielfältig, romantisch und voller Geschichte und Kultur. In nur wenigen Tagen kannst du den funkelnden Eiffelturm bei Nacht bewundern, das einzigartige Kloster Mont Saint-Michel besuchen, in den Gärten von Lyon die Seerosen bestaunen und den mediterranen Flair an der französischen Riviera genießen. Begleite mich auf einem 14-tägigen Abenteuer mit dem Zug durch Frankreich, um dieses wundervolle Land zu entdecken!

Für bestimmte Zugverbindungen in Frankreich musst du, zusätzlich zu deinem Interrail-Ticket, auch eine Sitzplatzreservierung buchen. Das betrifft vor allem die Hochgeschwindigkeitszüge, da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Interrail-Pass-Besitzer verfügbar ist. Stelle sicher, dass du deine Reservierungen frühzeitig vornimmst, um dir deinen Platz zu sichern. Du kannst deine Sitzplatzreservierungen direkt über die Interrail-App oder die Eurail-Website vornehmen. Die Reservierungsgebühr beträgt normalerweise um die 10€ pro Zug und Sitzplatz. Die Regionalbahnen sind davon ausgenommen. Trotzdem, je nach Route kommt da einiges an Kosten zusammen, die du in dein Budget einplanen solltest!

Vergiss außerdem nicht, eine wiederverwendbare Wasserflasche einzupacken. Das Leitungswasser in Frankreich kannst du ohne Bedenken trinken. Nicht nur trägst du so dazu bei Plastikmüll zu reduzieren, sondern du sparst auch Geld, da du unterwegs kein teures Flaschenwasser kaufen musst. 

Hier noch ein nützlicher Tipp für deine nächsten Restaurant- oder Café-Besuche: Anders als in Deutschland, wo man für eine Flasche Wasser beim Essen gehen gut und gerne mal 6€ bezahlt, ist kostenloses Wasser in französischen Gaststätten eine Selbstverständlichkeit. Frag einfach nach einer „carafe d’eau“, und voilà, du bekommst kostenlos eine Karaffe Leitungswasser zu deiner Bestellung dazu!

Stopp 1: Paris – Stadt der Liebe und Lichter

Ich würde empfehlen, mindestens zwei volle Tage für Paris einzuplanen – wenn du mehr Zeit hast, umso besser! Es gibt einfach so viel zu entdecken, unabhängig davon, wie groß dein Budget ist. Wenn es dein erstes Mal in Paris ist, möchtest du wahrscheinlich mit den Klassikern beginnen.

Starte deinen Tag mit einem Croissant oder Baguette aus einer Bäckerei in deiner Nachbarschaft und genieße dein Frühstück in einem der vielen Parks. Dann mach einen gemütlichen Spaziergang entlang des Seine-Ufers, vorbei an den berühmten Bouquinistes de Paris, den grünen Ständen voller alter Bücher und Kunst. Du findest sie vor allem auf dem Weg von der Pont Marie zum Quai du Louvre. 

Ein absolutes Highlight ist ein Abstecher in eines der Pariser Museen. Der Louvre ist zwar das berühmteste Museum und definitiv beeindruckend, aber viele finden, dass ein Besuch des Musée d’Orsay noch lohnenswerter ist. 

Wusstest du, dass der Eintritt in Frankreichs Nationalmuseen (wie das L’Orangerie Museum, der Louvre, das Musée d’Orsay usw.) für alle EU-Bürger unter 26 Jahren kostenlos ist? Du brauchst nur deinen Reisepass oder deinen Personalausweis vorzuzeigen.

Aber egal, ob du dich nun für den Louvre oder das Musée d’Orsay entscheidest: die Schlangen sind lang und der Andrang ist groß. Deshalb ist es wichtig, deinen Museumsbesuch strategisch zu planen. Wie immer ist es am besten, so früh wie möglich morgens anzukommen, um den Menschenmassen zu entgehen und die Kunstwerke in Ruhe zu genießen. Es macht definitiv Sinn im Voraus ein Ticket online zu buchen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Der Louvre öffnet übrigens um 9:00 Uhr, das Musée d’Orsay um 9:30 Uhr. 

Wenn du zu freiem Eintritt berechtigt bist, kannst du leider kein Ticket online buchen und damit auch keinen Zeitraum im Musée d’Orsay reservieren. Im Louvre und im Musée de l’Orangerie ist dies jedoch möglich. So kannst du sicherstellen, dass dein Besuch reibungslos verläuft und du deine Zeit optimal nutzen kannst.

In der Nähe von Louvre und Musée d’Orsay, eingebettet im Herzen der Tuilerien-Gärten, findest du das Musée de l’Orangerie. Hier erwarten dich nicht nur Monets berühmte Seerosen, sondern auch immer wieder fesselnde Sonderausstellungen und weitere interessante Werke, hauptsächlich impressionistisch, von Künstlern wie Renoir oder Manet. Für Liebhaber des Impressionismus ist ein Besuch ein absolutes Muss. Besonders bekannt ist das Musée de l’Orangerie für seine beiden Säle mit den monumentalen Seerosenbildern von Claude Monet.

Was wäre ein Besuch in Paris ohne Macarons? Die besten Macarons gibt es meiner Meinung nach bei Pierre Hermé. Wie praktisch, dass eine Filiale gleich in der Nähe der Tuileries-Gärten ist. Genieße sie zwischen dem Grün der Tuileries-Gärten, wo es zahlreiche Sitzgelegenheiten gibt. 

Beende deinen Tag mit dem ultimativen Paris-Erlebnis: Hol dir aus einem Restaurant deiner Wahl Essen zum Mitnehmen. Packe eine Picknickdecke ein, hole dir vielleicht noch eine Flasche Wein. Dann ab zum Eiffelturm für ein Picknick. Die Lichtshow des Eiffelturms findet von Sonnenuntergang bis 01:00 Uhr morgens zu jeder vollen Stunde statt, wobei die Lichter volle 5 Minuten lang funkeln und glitzern! Es mag kitschig sein, aber es ist ein unvergessliches Erlebnis. 

Am zweiten Tag solltest du unbedingt mit der Metro nach Montmartre fahren. Montmartre ist ein Künstlerviertel, das für seine charmanten Kopfsteinpflasterstraßen und malerischen Plätze bekannt ist. Hier findest du historische Sehenswürdigkeiten wie die Basilika Sacré-Cœur und den Place du Tertre, an dem Künstler ihre Werke präsentieren. Obwohl Montmartre ziemlich touristisch geworden ist, behält es dennoch seinen einzigartigen Flair bei. Am Abend empfehle ich einen Besuch des Tour Montparnasse, einem Büroturm mit Rooftop-Bar, um die atemberaubende Aussicht auf Paris zu genießen.

Falls du noch mehr über Paris erfahren möchtest, bleib dran! Ein Artikel, der sich ausschließlich mit Paris befasst, wird bald veröffentlicht.

Stopp 2: Von Paris nach Mont Saint Michel – Eine magische Inselabtei

Vom Bahnhof Paris Montparnasse aus kannst du ganz einfach nach Rennes weiterreisen. Dort wartet ein Regionalzug auf dich, der dich nach Pontorson bringt, ein charmantes Dorf in der Nähe von Mont Saint Michel.

Auch wenn Google Maps diese Info vielleicht nicht ausspuckt, gibt es regelmäßige Busverbindungen von Pontorson direkt zum Mont Saint Michel. Die Busse starten vor dem Bahnhofsgebäude. Und wenn du dann nach einer kurzen Fahrt am Mont Saint Michel ankommst, steht dir der Passeur zur Verfügung, ein kostenloser Shuttle-Service, der dich direkt vor die Tore der Abtei bringt.

Nach der Ankunft, haben wir uns natürlich sofort ins verzauberte Mont Saint Michel gestürzt, das auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Es fühlt sich wirklich an wie ein Sprung ins Märchenbuch. Schon beim Überqueren der Brücke wurden wir von den atemberaubenden Ausblicken auf die majestätische Abtei, die hoch oben auf der felsigen Insel thront, begrüßt. Wir haben jeden Winkel dieses mittelalterlichen Wunders erkundet, sind durch die Gassen gestreift und haben die imposanten Stadtmauern erklommen, um die Geschichte und Schönheit des Ortes aufzusaugen.

Foto-Tipp: Wer auf Instagram nach Mont Saint Michel suchst, stößt schnell auf Bilder eines verwunschenen Flusslaufs. Dieser Fotospot, bekannt als der „Mäandernde Fluss“, liegt etwas abgelegen, ist aber definitiv einen Besuch wert. Trotz des trockenen Flussbetts bietet dieser geschwungene Verlauf das ganze Jahr über ein beeindruckendes Motiv für Fotos. Hier teile ich die genauen Koordinaten mit dir, damit du dieses verborgene Juwel entdecken kannst.

Stopp 3: Von Pontorson nach Lyon – Der Underdog 

Weiter ging’s nach Lyon – der „Geheimtipp“ der Reise, der mich total positiv überrascht hat! Vom gemütlichen Picknick im Parc de la Tête bis zum romantischen Sonnenuntergang auf dem Fourvière-Hügel war jeder Moment einfach ein Fest für die Sinne. Ich habe die majestätische Basilique de Notre-Dame Fourvière bestaunt, die hoch über der Stadt thront, und mich dann durch die charmanten Gassen von Vieux Lyon treiben lassen.

Übrigens, in Lyon gibt es auch einen beeindruckenden botanischen Garten – und der Eintritt ist gratis! Lyon ist mit seiner riesigen Auswahl an großartigen Restaurants ein Paradies für Foodies! Wenn du auf der Suche nach einem tollen Ort bist, kann ich dir das Restaurant Papaveri Pizza e Vita wärmstens empfehlen. Die Pizzen sind einfach unglaublich lecker – vor allem die mit Ziegenkäse und Honig ist ein absolutes Highlight!

Stopp 4: Von Lyon nach Marseille – Wo das Meer auf die Stadt trifft

Marseille verbindet urbanen Flair mit maritimer Schönheit. Der Nationalpark Calanques, mit seinen beeindruckenden Buchten im Kalkstein entlang des Mittelmeers, zählt zweifellos zu den Höhepunkten im Süden Frankreichs. Von Cassis bis Marseille erstreckt sich das Massif de Calanques über etwa 20 Kilometer mit imposanten Felsklippen.

Von Marseille aus ist der Nationalpark leicht und kostengünstig erreichbar. Die Buslinie B1 ab der Station Castellane bringt dich direkt zur Haltestelle Luminy PN des Calanques. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten. Die Metrostation Castellane wird von beiden U-Bahnlinien (M1 und M2) angefahren, und die Tickets sind für Metro, Straßenbahn und Bus gültig und gelten eine Stunde lang. Du kannst innerhalb dieser Stunde mit dem gleichen Ticket zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wechseln. Denk aber daran, das Ticket für jede Fahrt zu entwerten, auch nach einem Umstieg. Ein Einzelfahrschein kostet nur 1,70 €. Auch mit dem Auto kannst du die Calanques erreichen, aber Achtung, aufgrund von Waldbrandgefahr kann der Zugang in den Sommermonaten teilweise gesperrt sein. 

Ich würde empfehlen die Tour am besten früh am Morgen oder vormittags zu beginnen, wenn es noch nicht zu heiß ist. Denk dran, genügend Wasser für die Wanderung einzupacken. 

Übrigens: Der Nationalpark bietet eine eigene App, die täglich bis spätestens 18 Uhr den Waldbrand-Gefahrenindex (Grün – Orange – Rot) für die verschiedenen Waldgebiete festlegt. Dort kannst du sehen, ob der Eintritt in den Park möglich ist. Außerdem findest du in der App verschiedene Wanderwege durch den Nationalpark. 

Bald kommt ein ausführlicher Blogartikel rund um die besten Aktivitäten in Marseille. Dort teile ich weitere Lieblingsorte und Geheimtipps mit euch! Stay tuned. 

Stopp 5: Von Marseille nach Nizza – Riviera-Flair

Genieße den Lifestyle der Riviera in Nizza! Verbring entspannte Tage an sonnigen Stränden und gönn dir Cocktails mit Blick auf das glitzernde Meer. Nizza begeistert mit seinen lebhaften Märkten und charmanten Promenaden. Ein Highlight ist der lokale Blumen- und Lebensmittelmarkt, wo ich an einem kleinen Stand regionale Delikatessen wie Pissaladière, eine Art Zwiebelkuchen, und La Socca de Nice, ein herzhafter Kichererbsenpfannkuchen, probiert habe. Wusstest du außerdem, dass Nizza ein wahres Paradies für Vintage- und Second-Hand-Liebhaber ist? Es gibt hier eine Vielzahl an kleinen Boutiquen, die Schätze aus vergangenen Zeiten anbieten.

Stopp 6: Von Nizza nach Straßburg – Wo Frankreich auf Deutschland trifft

Unser letzter Halt führt in die charmante Stadt Straßburg, in der sich französische und deutsche Einflüsse zu einer einzigartigen Mischung aus Kultur und Geschichte vermischen. Schlendere durch die kopfsteingepflasterten Straßen von La Petite France, genieße köstliche Flammkuchen und erkunde versteckte Gassen. Der Straßburger Münster mit seiner astronomischen Uhr hat mich sehr beeindruckt und bietet einen Einblick in die mittelalterliche Vergangenheit der Stadt.

Die Fortbewegung in Frankreich gestaltet sich relativ einfach und bietet verschiedene Transportmöglichkeiten für unterschiedliche Vorlieben und Budgets. Eine fantastische Möglichkeit, den Charme einer Stadt kennenzulernen, ist es, zu Fuß zu gehen. Doch auch die öffentlichen Verkehrsmittel bieten bequeme und günstige Alternativen. In Frankreich gibt es ein umfangreiches Netzwerk von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen in den großen Städten.

Die besten Zeiten für einen Besuch in Frankreich sind von April bis Juni und von September bis November. Während dieser Zeit sind die Temperaturen milder und es sind weniger Touristen unterwegs.

Das war mein Interrail-Abenteuer durch Frankreich: Von Pariser Romantik bis zum mediterranen Glück. Also, worauf wartest du noch? Schnapp dir deinen Rucksack und steig in den nächsten Zug – dein eigenes Abenteuer wartet!