Bunte Souks, endlose Wüsten, majestätische Berge und pulsierende Städte – Marokko ist ein Land voller Kontraste und Abenteuer. Meine Reiseroute führt dich durch die Highlights des Landes und zeigt dir, warum Marokko ein Muss auf jeder Bucket List ist. Lass dich verzaubern und erlebe Marokko in seiner ganzen Vielfalt!
Allgemeine Tipps und Kosten
Kosten für Unterkunft und Verpflegung: In Marrakesch kannst du günstig Urlaub machen. Für Frühstück, Mittag- und Abendessen habe ich umgerechnet zwischen 20 und 30 Euro pro Tag ausgegeben. Schöne Unterkünfte kann man hier über AirBnB schon ab 15-25 € pro Person pro Nacht finden.
Visum: Deutsche, Österreicher*innen und Schweizer*innen benötigen für touristische Zwecke bis zu 90 Tagen kein Visum.
Währung: Die offizielle Währung ist der Dirham. Weil der Dirham eine geschlossene Währung ist, kannst du Geld erst vor Ort wechseln. Wichtig: Kartenzahlung ist selbst in den großen Städten nicht weit verbreitet. Es macht also Sinn, Geld direkt am Flughafen einzutauschen oder an einem Geldautomaten abzuheben. Lass dir beim Umtauschen kleine Scheine geben – die Händler auf den Märkten haben nämlich oft kein passendes Wechselgeld.
Mobilfunk: Am Flughafen konnte ich eine Sim-Karte für ungefähr 10 € für 10 GB Datenvolumen für 30 Tage kaufen.
Aktivitäten und Highlights
Tag 1: Entspannung am Strand von Taghazout – Surfen, Sonne und Meer
Der nächstgelegene Flughafen zu Taghazout befindet sich in Agadir. Von dort aus ist Taghazout in etwa 40 bis 60 Minuten mit dem Auto erreichbar. Ein guter Tipp ist, ein Sammeltaxi zu nehmen – frag einfach andere Reisende, ob sie sich dir anschließen wollen, denn der Fahrpreis bleibt gleich, egal ob eine oder fünf Personen im Taxi sitzen.
Der ehemals verschlafene Fischerort Taghazout ist in den letzten Jahren zu einem regelrechten Surf-Hotspot avanciert. Egal ob Anfänger oder erfahrener Surfer, die Strände von Taghazout bieten perfekte Wellen für jedes Niveau. Neben dem Surfen kannst du versteckte kulinarische Perlen entdecken und atemberaubende Sonnenuntergänge genießen. Mehr über Taghazout erfährst du hier.




Tag 2-4: Zauberhaftes Marrakesch – Die Magie der roten Stadt erleben
Nach dem entspannten Start in Taghazout führt dich deine Reise in das lebhafte Herz Marokkos – Marrakesch. Marrakesch hat eine Menge zu bieten, von den geschäftigen Souks über die beeindruckende Architektur der Koutoubia-Moschee bis hin zur Pracht des Bahia-Palastes. Schlendere durch den bezaubernden Jardin Majorelle oder verliere dich in der historischen Medina. Jeder Winkel dieser Stadt erzählt eine Geschichte, die du entdecken kannst.
Mein absolutes Highlight: Den Sonnenuntergang von einem der vielen zauberhaften Rooftop-Restaurants bei fantastischem marokkanischem Essen zu genießen. Marrakesch hat mein Herz im Sturm erobert. Einen ausführlichen Artikel über alles, was du über Marrakesch wissen musst, findest du hier.



Tag 5: Abenteuer im Hohen Atlas – Von Marrakesch nach Aït-Ben-Haddou
Nachdem meine Freundin und ich – zwei alleinreisende Frauen – unterwegs waren und uns davon abgeraten wurde, die Tour auf eigene Faust zu machen, beschlossen wir, uns einer Reisegruppe anzuschließen. Das hat seine Vor- und Nachteile, die ich hier ganz offen und ungeschönt mit dir teilen möchte.
Diese geführten Touren sind im Prinzip alle sehr ähnlich, daher ist es hilfreich, sich im Voraus darüber im Klaren zu sein, was einen erwartet. Unsere Tour startete mit einem Besuch der historischen Stadt Aït-Ben-Haddou. Auf 1300 Metern Höhe gelegen, überblickt dieses malerische Städtchen das trockene Flussbett des Asif Mellah und war einst eine bedeutende Station auf der alten Karawanenroute von der Sahara nach Marrakesch. Heute ist Aït-Ben-Haddou nicht nur für seine spektakuläre Architektur bekannt, sondern auch als Schauplatz zahlreicher Filme und Serien, darunter Game of Thrones.
Diese von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Stadt verzaubert mit ihren traditionellen Lehmbauten, die sich harmonisch in die umliegende Wüstenlandschaft einfügen. Ein Spaziergang durch die engen Gassen fühlt sich fast an wie eine Zeitreise in eine längst vergangene Epoche.
Überraschenderweise gibt es keinen Eintrittspreis für den Besuch der Stätte. Für etwa 3 Euro kannst du jedoch eine optionale Führung in Anspruch nehmen, die dir interessante Einblicke in die Geschichte und Architektur von Aït-Ben-Haddou bietet. Aber auch ohne Guide lässt sich der Ort wunderbar erkunden und genießen.



Tag 6-7: Faszinierende Dades-Schlucht und eine unvergessliche Nacht in der Wüste
Nach dem Besuch von Aït-Ben-Haddou ging es weiter zu den beeindruckenden Landschaften der Dades-Schlucht und schließlich in die endlose Weite der Sahara-Wüste.
Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel in der Nähe der Dades-Schlucht, das okay war, aber nichts Besonderes. Am nächsten Morgen stand ein Besuch der Schlucht auf dem Programm. Leider erwies sich das als etwas enttäuschend. Obwohl unser Guide sehr freundlich war, verbrachten wir unerwartet viel Zeit in einem Teppichladen, was uns nur zehn Minuten für die eigentliche Erkundung der Schlucht ließ – viel zu kurz, um die beeindruckende Natur wirklich zu genießen. Das Mittagessen war ebenfalls ein kleiner Dämpfer: eine einstündige Pause in einem überteuerten Touristenrestaurant.
Aber dann kam der Höhepunkt unserer Reise: das Wüstenerlebnis in Merzouga. Ein privater Kamelritt bei Sonnenuntergang führte uns in die malerischen Dünen der Sahara. Unser Guide gab uns genügend Zeit, um die atemberaubende Landschaft zu genießen und den Moment voll auszukosten. Der Anblick der untergehenden Sonne, die die Dünen in ein goldenes Licht tauchte, war einfach magisch. Im Wüstencamp angekommen, wurden wir mit einem leckeren Buffet und überraschend geräumigen, komfortablen Zelten begrüßt. Der Sonnenaufgang über den Dünen am nächsten Morgen war ein Anblick, den wir nie vergessen werden – die Farben des Himmels, die Stille der Wüste und das Gefühl von Freiheit machten dieses Erlebnis einzigartig und unvergesslich.
Was ich gerne früher gewusst hätte: Wenn du eine Wüstentour planst, buche sie direkt vor Ort. Die Preise für dieselben Touren sind in Marokko oft deutlich günstiger als die, die online angeboten werden. So kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch spontan entscheiden, was am besten zu deiner Reiseroute passt.




Tag 8-9: Chefchaouen – Ein Spaziergang durch Marokkos blaue Perle
Nach den Erlebnissen in der Wüste führte unsere Reise uns in die historische Stadt Fes, bevor es weiterging zur wohl malerischsten Stadt Marokkos: Chefchaouen. Auch bekannt als die „Blaue Perle“, ist Chefchaouen ein absolutes Muss bei einem Besuch in Marokko. Die Stadt, die für ihre ikonische blaue Medina berühmt ist, wirkt wie ein wahr gewordener Traum. Die in leuchtendem Blau gestrichenen Häuser, gepaart mit den labyrinthartigen, verwinkelten Gassen, schaffen eine beinahe magische Atmosphäre, die jeden Besucher in ihren Bann zieht.
Ein Spaziergang durch die Medina ist wie eine Entdeckungsreise – hinter jeder Ecke wartet ein neues Fotomotiv, sei es eine blaue Tür, ein schmuckes Fenster oder ein blumenverziertes Treppenhaus. Chefchaouen ist ein Paradies für Fotografen und Instagram-Liebhaber gleichermaßen. Die beste Zeit, um die Magie dieser Stadt einzufangen, ist bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, wenn das Licht die blauen Wände in sanften Tönen erstrahlen lässt. Ein besonders lohnenswerter Aussichtspunkt sind die Ruinen der spanischen Moschee oberhalb der Stadt. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf Chefchaouen und die umliegenden Berge – ein Anblick, den man so schnell nicht vergessen wird.
In Chefchaouen geht es entspannt zu, und die gemütliche Atmosphäre der Stadt lädt dazu ein, einfach umherzuschlendern, in einem der vielen kleinen Cafés zu verweilen und das bunte Treiben zu beobachten.



Tag 9-10: Fès – Die historische Königsstadt voller Tradition und Kultur
Fès, die älteste der vier Königsstädte Marokkos, ist ein wahres Juwel, das mit einer einzigartigen Mischung aus Geschichte, Kultur und lebendigen Märkten aufwartet. Beginne deine Erkundungstour am ikonischen Blauen Tor, dem Bab Bou Jeloud, das als prächtiger Eingang zur geschäftigen Medina dient. Von hier aus tauchst du in das labyrinthische Herz von Fès el-Bali ein, wo dich die engen Gassen und lebhaften Souks in eine andere Zeit versetzen. Halte unbedingt Ausschau nach der Madrasa Al-Attarine. Die ehemalige Koranschule aus dem 14. Jahrhundert beeindruckt mit kunstvollen Mosaiken und filigranen Stuckarbeiten, die für einen Eintrittspreis von umgerechnet nur etwa 2 Euro zu bestaunen sind.
Kein Besuch in Fès wäre komplett ohne einen Abstecher zu den berühmten Gerbereien der Stadt. Die Chouara Gerberei, die größte und bekannteste, bietet einen faszinierenden Einblick in den traditionellen Lederherstellungsprozess. Allerdings ist der Blick auf die großen Farbbecken nur von einer privaten Terrasse aus möglich. Die angrenzenden Ledergeschäfte bieten gegen eine kleine Gebühr oder unter der Bedingung, dass man anschließend ein Produkt im Laden kauft, Zugang zu diesen Aussichtspunkten. Gegen den gewöhnungsbedürftigen Geruch werden am Eingang meist Minzblätter verteilt.
Nach all dem Trubel der Medina bietet ein Spaziergang durch die Jnan Sbil Gärten eine willkommene Ruhepause. Die grüne Parkanlage, nur wenige Gehminuten von der Medina entfernt, lädt mit ihren schattigen Wegen, plätschernden Springbrunnen und exotischen Pflanzen zum Verweilen ein. Pack dir ein paar Snacks ein und genieße ein gemütliches Picknick unter den Palmen – der perfekte Ort, um die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen.



Das war meine Route für die perfekte 10-tägige Abenteuerreise durch Marokko, voll mit lebendigen Märkten, beeindruckenden Landschaften und architektonischen Highlights. Also, worauf wartest du noch? Pack deine Koffer und mach dich bereit für dein unvergessliches Marokko-Abenteuer!
Gut zu wissen: Drucke dein Flugticket für die Rückreise unbedingt schon zu Hause aus. An marokkanischen Flughäfen wird oft eine Papier-Bordkarte für Stempel und andere Verfahren benötigt. Wenn du dein Ticket am Flughafen nicht ausgedruckt parat hast, musst du am Flughafen eine Gebühr zahlen, um dein Ticket in Papierform ausstellen zu lassen.
Pack-Essentials:
– Leichte Kleidung: Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen an deinen Reisezielen solltest du leichte, atmungsaktive Kleidung mitnehmen. Die Nächte in der Wüste können jedoch kühl sein, also nimm auf jeden auch Fall eine warme Jacke oder einen Pullover mit.
– Bequeme Schuhe: Du wirst Städte erkunden, durch das Atlasgebirge wandern und vielleicht in der Wüste unterwegs sein. Bequeme, stabile Schuhe sind ein Muss.
– Sonnenschutz: Sonnenbrille, ein breitkrempiger Hut oder Schal und Sonnencreme werden deine besten Freunde sein, besonders in der Wüste.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was sollte ich als Frau in Marokko tragen?
Da Marokko ein muslimisches Land ist, ist es generell ratsam, Schultern und Knie zu bedecken, um die lokale Kultur zu respektieren. Besonders in der Medina von Marrakesch haben wir jedoch auch einige Touristinnen in kurzen Röcken und Shorts gesehen. Grundsätzlich kann man also auch freizügigere Kleidung tragen, muss dann aber mit unerwünschter Aufmerksamkeit rechnen. In Riads oder Hotelanlagen kann man jedoch bedenkenlos kurze Kleider, Röcke und Shorts tragen.
Ist Marrakesch sicher für alleinreisende Frauen?
Wir haben uns grundsätzlich zu jeder Zeit sehr sicher gefühlt. Wir waren jedoch auch vorsichtig und sind immer nach Sonnenuntergang in unser Riad zurückgekehrt, wo wir den Abend auf der Terrasse ausklingen haben lassen. Es nicht empfehlenswert ist, im Dunkeln alleine unterwegs zu sein.
Reicht eine 10-tägige Reise aus, um Marokko zu erleben?
Eine 10-tägige Reise durch Marokko ist ausreichend, um eine Vielzahl von Städten zu erkunden, durch das Atlasgebirge zu fahren und ein abenteuerliche Nacht in der Wüste zu verbringen. Natürlich reichen 10 Tage aber nicht aus, um alles zu sehen, was Marokko zu bieten hat. Das ist jedoch ein guter Grund, um eine weitere Reise in dieses wunderbare Land zu planen!
Wie viel Budget sollte ich für eine Woche in Marokko einplanen?
In Marokko kannst du günstig Urlaub machen. Ich habe etwa 20 bis 30 Euro pro Tag für Frühstück, Mittag- und Abendessen ausgegeben. Schöne Unterkünfte auf Airbnb findest du bereits ab 15 bis 25 Euro pro Person und Nacht.
Brauche ich einen Guide?
Ganz klar nein. Die Sehenswürdigkeiten kannst du problemlos alleine erkunden. Auch den Weg zu den Attraktionen findest du leicht mit Google Maps und kannst sie fast alle gut zu Fuß erreichen. Lass dich nicht beirren, wenn dir jemand hinterherruft, dass etwas geschlossen sei – das ist meistens nicht der Fall. Die Leute versuchen oft, dich zu verunsichern, damit du sie als Guide engagierst.

